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"Manchmal denke ich, dass er durch die Tür kommt"

Matthias (38) blieb anfangs noch ruhig, aber mit der Zeit weinte er immer mehr: Sarah, seine Frau ist schwanger und nun hat der Arzt eine Behinderung ihres gemeinsamen Sohnes Paul festgestellt. Seitdem wendet sie sich gegen das Kind, will eine Spätabtreibung haben und auch ihre Mutter besteht darauf, „um ihm ein schreckliches Schicksal zu ersparen“ – Matthias ist verzweifelt und bittet uns um Hilfe.


Auch wir erlebten Sarah sehr aggressiv und angriffslustig (verdeckte Verzweiflung?), obwohl ihr Ehemann wiederholt vorschlug, dass „Du arbeiten gehst, ich bleibe zu Hause und kümmere mich um Paul, dann hast Du gar keinen Stress damit“. Doch Sarah wurde über diesen Vorschlag jedes Mal extrem wütend: „Du hast mich so oft schon im Stich gelassen und jetzt bitte und bettele ich, dass Du mir hilfst, das [die Spätabtreibung] zu überstehen, denkst Du das ist leicht für mich? Unsere Ehe ist am Ende, wir halten noch zusammen, bis es vorüber ist, dann lasse ich mich scheiden, aber jetzt hilf mir ein einziges Mal!“


Je verletzter und verzweifelter Matthias sich zeigte, umso herrischer und verbissener schien uns Sarah – ganz klar: Zur Klärung mussten wir ihre Mutter hinzuziehen und wie in einem Spiegel sahen wir Sarahs Verhalten auch bei ihr abgebildet. Wir fragten daher ihre Mutter: „Woher wissen Sie so genau, welch untragbares Schicksal auf Sarah zukommt? Haben Sie damit Erfahrung?“


"Haben Sie Ihren toten Sohn vergessen?"


„Nein! ICH war nicht so dumm, ich war auch einmal in der genau gleichen Situation wie meine Tochter und ich habe mich entschieden, den Kleinen nicht zu bekommen, damit wir uns nicht gegenseitig unglücklich machen und uns hassen! Und DIESE Entscheidung war richtig!“

„Und seitdem haben Sie Ihren toten Sohn vergessen und es tut nicht mehr weh?“

„Oh nein, SO einfach ist das nicht: Es tut halt weh, es ist immer noch präsent, manchmal denke ich, dass er durch die Tür kommt und dann wache ich auf und stelle fest, dass die Wirklichkeit anders ist. Das Leben ist grausam und roh!“


„Heißt das: Wenn Sarah jetzt die Spätabtreibung Pauls durchführt, haben SIE Gewissheit, dass damit für SIE Entlastung stattfindet, im Sinne von: ‚Ich habe mich richtig entschieden‘?“

„Ja, so ist das nunmal, es ist schrecklich, aber nicht zu ändern.“

„Das würde bedeuten: Sie bestehen jedesmal auf der Tötung eines Familienmitgliedes, damit Sie wieder, wie Sie sagen ‚funktionieren können‘?“

„Ja!“

„Und wieviele Kinder werden das dann Ihrer Ansicht nach sein, bis alles wieder gut ist: Wieviele mindestens und wieviele maximal?“

„Sarah soll sich danach sterilisieren und dann scheiden lassen, das wäre das Beste.“

„Sarahs Zukunft und Eigenleben soll hiermit beendet werden, damit Ihre damalige Entscheidung nie mehr in Frage gestellt wird?“

Ihre Mutter nickte und brach in Tränen aus, weil Sarah wütend aufschrie: „Du willst mich nur benutzen!“


Die folgenden Tage und Wochen waren damit ausgefüllt, ihre Mutter vorsichtig in die PAS-Therapie zu führen und wir sind ihr sehr, sehr dankbar, dass sie dazu bereit war – Ziel: Sarah und Matthias und Enkel Paul Glück zu gönnen, obwohl sie zutiefst unglücklich ist. Ergebnis: Alle vorgeburtlichen Untersuchungen sind abgesagt worden. Vor 2 Tagen wurde Paul geboren: Er ist kerngesund.


Kosten: 4 Urlaubstage, um Sarah dem Einfluss der Mutter zu entziehen: 600,- EUR


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Schwangerschaftskonflikten

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