Viele Briefe, die wir im Rahmen unserer Kampagne David gegen Goliath an alle Frauenärzte Deutschlands verschicken, sind bereits angekommen und so können wir Ihnen über erste ermutigende Reaktionen berichten!
Schon ein paar Tage vorher bekamen wir Anrufe von zwei Ärzten: Diese erzählten, dass sie in ihrem Medizin-Studium mit Stapf zusammen ausgebildet worden sind und mit ihm gemeinsam über längere Zeit an einer Klinik tätig waren bzw. in der Nachbar-WG wohnten. Sie lobten uns sehr, weil wir über ihn berichten. Es müsse unbedingt erreicht werden, dass Stapf das Handwerk gelegt würde. Beide Männer berichteten, dass sie keine Ahnung davon hatten, dass Stapf bei der Abtreibung seines eigenen Kindes anwesend war und seine Gynäkologenausbildung abgebrochen hat. Das konnten sie zwar kaum fassen, sie erzählten aber, dass er jeweils im Kreise des Krankenhauses bzw. bei den WG-Bewohnern als extrem unangenehm angesehen worden ist. Niemand wollte mit ihm zu tun haben, im Arbeitsablauf der Klinik hat sich sehr bald ergeben, dass niemand bei ihm im Team arbeiten wollte, schon gar keine Nachtdienste.
Zwei Ärzte einer Gemeinschaftspraxis berichteten, dass der dritte Kollege leider Abtreibungen vornimmt, während sie versuchen, sich herauszuhalten – ob es denn kollegial wäre, wenn sie beide sich weigerten, auch die Überweisung an den Kollegen auszustellen? Das bejahten wir: Sie können nicht gleichzeitig in 2 verschiedene Richtungen laufen. Entweder sie wollen sich am Tod der Ungeborenen nicht beteiligen, dann müssen sie sich von dem Kollegen auch im Verhalten absetzen oder aber sie wollen dem Kollegen gefallen – das bedeute, weiterhin aktive Tötungshilfe zu geben.
Eine dritte Gruppe von Anrufern kann man zusammenfassen unter dem Stichwort: „Wenn ich es (Überweisung zur Schein-Beratung) nicht tue, dann tun es andere!“ Es war nicht weiter schwierig, ihnen den alles entscheidenden Unterscheid klarzumachen: Es ist zwar für das getötete Kind tatsächlich unwichtig, WER an welcher Stelle WAS getan hat, aber für den Arzt selbst macht die Tatsache: „Ich habe mitgeholfen, zu töten und eben jenen anderen die schmutzige Arbeit abgenommen“ den alles entscheidenden Unterschied aus. Die meisten wollen darüber nachdenken und sich wieder melden.
Die meisten Anrufer(innen) reihten sich hier ein: „Ich habe mich jetzt so eingerichtet, wie es ist, ich halte mich weitgehend raus und kann damit leben!“ Da haben wir folgendes Angebot unterbreitet: Sie mögen uns bitte die nächsten 10 Patientinnen, die abtreiben wollen, weiterleiten und wenn die Zahl erreicht ist, ziehen wir gemeinsam Bilanz („wie ist es im Einzelfall ausgegangen und wie geht es den Patientinnen?“) – und dann können sie entscheiden, ob sie mit uns weiterarbeiten wollen.
Am meisten freuten wir uns über jene Anrufe, die ihre Patientinnen bei deren Beharren auf Abtreibung verloren haben, weil sie sich nicht daran beteiligten. Sie wollten ganz konkret wissen: „Was sage ich meiner Patientin, wenn die mir sagt: ‚Ich kann und will dieses Kind nicht kriegen‘ und sie wissen will, wie es zur Abtreibung weitergeht?‘“ Hier konnten wir auf der Stelle helfen, denn diese Ärzte wollten nach ihren eigenen Aussagen Kinder retten und sich aus dem Tötungsgeschäft ganz heraushalten. Dabei ist natürlich zu beachten, dass ein männlicher Arzt andere Worte benutzen muss als eine Ärztin. Meistens haben wir dann unter lustigen Missverständnissen die neuen Aussagen geübt, wobei sie jeweils den Part der abtreibungsentschlossenen Frauen übernahmen und wir jeweils ihre Rolle als Arzt/Ärztin. Durch ein Arzt-Ehepaar erfuhren wir sogar ungewollt eine gute Neuigkeit: Sie beklagten sich darüber, dass sie mit ihren Kollegen privat nicht viel verbinde, weil die „meisten Ärzte Christen sind oder sagen wir mal: richtig viele sind Christen!“ Was als Vorwurf gemeint war, gefiel UNS natürlich ausnehmend gut, wir bewerteten es aber im Gespräch nicht weiter, um unserem Ziel nachgehen zu können.
Auch das gab es: Eine Ärztin rief an und freute sich über unsere Homepage Abtreibungsausstieg.de. Aber wir sollten nicht traurig sein, denn SIE gehe davon aus, dass sich ihre Kollegen dort nicht melden („Ärzte schreiben nicht, sie handeln, das entspricht ihrem Berufsethos“), aber: Alle würden es mit Sicherheit anklicken und lesen, deshalb schlage sie vor, die Beispieldialoge auf der Homepage zu veröffentlichen, damit sie nicht anrufen brauchen. Wir sollten uns auf Geduld polen, Ärzte seien ein dickes Brett. Diese dicken Bretter gelte es zu bohren!
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